Mythen in der Pflege

Du wischt ständig älteren Menschen den Hintern ab. Das ist ein hartnäckiges Vorurteil.

Lesedauer: ca. 3 Minuten

In der Pflege wischt man nicht nur älteren Menschen den Hintern ab, und nicht alles riecht nach Urin. Außerdem gehen alle Tätigkeiten voll auf den Rücken und du hast kaum Spaß, weil du ständig den Tod vor Augen hast. Das sind alles gern gehegte Vorurteile. Wir räumen jetzt mit den wahren Mythen in der Pflege auf und klären, was in der Pflege wirklich passiert und wie oft.


Was machen 500 Mitarbeiter in der Pflege in einem Jahr auf der Arbeit?

Die Universität Stockholm hat untersucht, was Beschäftigte in der Pflege wie oft am Tag tun. Dafür haben sie 500 Mitarbeiter von verschiedenen Einrichtungen ein Jahr lang mit Umfragen begleitet und herausgefunden, dass das Abwischen des Hinterteils älterer Menschen nicht auf Platz 1 der häufigsten Tätigkeiten ist.

Von Pflasterarbeiten zum Barkeeper

Auf Platz 10 findet sich ein Klassiker in der Pflege: Verbände wechseln. Damit sind auch kleinere Pflaster-“arbeiten” gemeint.

Auf Platz 9 liegt eine praktische Sache: Als Gehilfe fungieren. Einem anderen Menschen zu helfen, ein paar Schritte weiter zu kommen, ist eine wichtige Aufgabe in der Pflege und erfordert ein gutes Maß an Einfühlungsvermögen und Geduld.

Auf Platz 8 steht das: Einschenken von Getränken. Im Gegensatz zu einem Barkeeper wird auf Alkohol eher verzichtet, und ein gutes Kranberger ins Glas gefüllt. Aber auch Tee und Kaffee sind Getränke, die von den Bewohnern sehr geschätzt werden.

Auf Platz 7 steht ein verantwortungsvoller Klassiker: Medikamente bereitstellen. Damit ist neben dem Bringen auch die Zusammenstellung der Pillen gemeint.

Über den richtigen Style bis hin zum Papiertiger

Auf Platz 6 haben wir Hunger und erfüllen ein Grundbedürfnis: Essen bringen. Mindestens 4 Mal am Tag. Frühstück, Mittagessen, Nachmittagskaffeeklatsch und Abendbrot.

Auf Platz 5 der Tätigkeiten, die Pfleger am häufigsten machen, steht das: Einkleiden.

Auf Platz 4 findet sich eine Sache, von der viele Menschen in der Pflege definitiv weniger haben möchten: Eintragen von administrativen Vorgängen für die Pflegedokumentation. Der Papierkram nimmt vielen Mitarbeitern wertvolle Zeit weg.

Auf Platz 3: Spontan reagieren. In der Arbeit mit Menschen passieren immer unvorhergesehene Dinge. Das können zum Beispiel spontane Freizeitaktivitäten sein oder auch das Besorgen von Brot zum Entenfüttern.

Auf Platz 2 liegt eine sehr wichtige Tätigkeit: Körperpflege – Zähneputzen, Gesicht waschen, Kämmen und Frisieren. Wir wollen ja alle gut aussehen.

Platz 1

Kommen wir zu Platz 1 der Dinge, die Menschen, die in Pflege arbeiten, am meisten während ihrer Arbeit tun:
Lachen mit den Bewohnern und Kollegen.

Und wo ist die Sache mit dem Hintern abwischen? 

Ach ja, die Sache mit dem Hintern landete bei der Umfrage auf Platz 17. So viel zu dem Mythos, dass es in der Pflege viele rückenfeindliche und unangenehme Tätigkeiten gibt. Im Übrigen macht uns der Job fit, denn im Schnitt sind die Mitarbeiter in der Pflege pro Tag gut 20 km gelaufen, was etwas mehr als 30.000 Schritte sind. Das ist ein beeindruckendes Workout. Jede Woche…jedes Jahr.

Welche Mythen in der Pflege kennst du? Folge uns für mehr Themen wie Musik bei der Arbeit – Infos aus der Pflege und alles was diesen Berufszweig so außergewöhnlich macht, auf Instagram, Facebook und TikTok.

Du bist auf der Suche nach Abwechslung in deinem Pflegejob? Dann bewirb dich jetzt hier innerhalb von 1 Minute. 

Cookie Consent mit Real Cookie Banner