KI in der Pflege

Forscher untersuchen wo sie sinnvoll eingesetzt werden kann

Lesedauer: ca. 4 Minuten

Die erfahrene Altenpflegerin Franzi S. freut sich über einen ungewöhnlichen Neuzugang in ihrem Team. Der ist morgens vor ihr da und hat schon einiges Vorbereitet. Ablaufpläne, Medikamentenzuteilung, Dokumentation – all das erledigt der neue Kollege bereits, bevor Franzi ihren Arbeitstag beginnt. Seitdem er da ist, hat Franzi nicht mehr eine Minute vor dem PC gesessen oder irgendwelche Formulare ausgefüllt. Ihr neuer Kollege ist kein Mensch, sondern eine künstliche Intelligenz (KI).


Die KI in der Pflege – ein neuer Kollege

Franzi ist begeistert, denn durch diese Entlastung bleibt ihr mehr Zeit für das, was ihr wirklich wichtig ist – die Bewohner. Wenn diese im Gespräch Wünsche äußern, gibt Franzi sie einfach an ihre KI-Kraft weiter. Diese behält alles im Gedächtnis und organisiert eigenständig für die Bewohner beispielsweise den gewünschten Fußpflegetermin. Der neue Kollege ist für Franzi und die Bewohner somit eine Erleichterung, insbesondere im Bereich des administrativen Papierkrams und der Organisation.

Bundesministerium für Gesundheit will es wissen

Das Bundesministerium für Gesundheit unterstützt seit Anfang 2022 ein Projekt, das untersucht, inwiefern KI in der Pflege sinnvoll eingesetzt werden kann. Hierbei stehen zentrale Fragen im Fokus: Liefert die KI in der Pflege tatsächlich eine Erleichterung in der Arbeitspraxis? Was kann sie konkret übernehmen und was nicht?

In vielen Artikeln zu dem Thema bekommt man die wildesten Ideen um die Ohren gehauen. Zum Beispiel Exoskelette, die sich die Pfleger umschnallen und dann wie ein Spiderman-Bösewicht die Oma links und den Opa rechts mit sich herumtragen sollen. Sowas ist ein interessanter Gedanke, aber doch eher Phantasie. Was Roboter in der Pflege leisten können, wird die Zukunft zeigen. Was KI kann, sehen wir schon heute in unseren Smartphones oder bei Systemen wie ChatGPT.

KI in der Pflege Risiken und Chancen

Über die organisatorischen Aufgaben hinaus kann die KI die pflegenden Mitarbeiter auch bei der Früherkennung von Krankheiten unterstützen. Durch die kontinuierliche Überwachung von Patientendaten erkennt sie Unregelmäßigkeiten schneller als sporadische Arztbesuche. Dies ermöglicht eine frühzeitige Intervention und präventive Maßnahmen. Das sollte dann zu einer verbesserten Lebensqualität für die Bewohner führen. Auch in Bezug auf die Einsamkeit der Bewohner kann KI helfen. Jeder, der schon mal mit ChatGPT “gesprochen” hat, wird bestätigen, dass sich das Gespräch erstaunlich echt anfühlen kann. Wenn solche Gespräche tatsächlich mit Worten geführt werden können, haben die Bewohner einen Ansprechpartner, der gerne plaudert und viel Wissen mitbringt. Allerdings müssen im Zusammenhang mit dem Einsatz von KI auch Fragen zum Datenschutz geklärt werden. Wenn Bewohnerakten von der KI angelegt werden und sensible Krankendaten mit Analysetools abgeglichen werden, wird das zu einem wichtigen Thema für Datenschützer.

Die Ergebnisse der vom Bundesministerium für Gesundheit geförderten Studie sollen Anfang 2025 veröffentlicht werden. An der Studie beteiligt sind unter anderem die Universität Bremen, die Westfälische Hochschule Gelsenkirchen und zwei Pflegeeinrichtungen. Wir sind gespannt, zu welchem Ergebnis sie kommen und wie es dann mit dem Arbeitsalltag der Altenpflegerin Franzi S. weitergeht.

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