Beruflicher Stress kann sich enorm auf die psychische und physische Gesundheit auswirken. Stress in der Pflege ist ein konstanter Begleiter von Pflegefachkräften. Dieser kann sich negative auf die Lebensqualität der Betroffenen und ihrem Umfeld auswirken. Die Arbeitsbedingungen und Konditionen in der Pflege sind besonders zurzeit medial verbreitet. Die gegenwärtige Krise und die Belastung des Pflegesystems werden als zusätzlichen Stressor (Faktor, der Stress auslöst) angesehen. Aus diesen Gründen ist es wichtig, mögliche Stressoren von Pflegekräften zu identifizieren und den Stress in der Pflege so gut wie möglich zu minimieren.
WISSENSWERTES in diesem Beitrag
- unterschiedliche Arten von Stressoren
- Stressauslösende Situationen
- Stressminimierende Maßnahmen
Mögliche Faktoren für Stress in der Pflege
Die Konfrontation mit vielerlei Stressoren ist in der Pflege für Pflegekräfte alltäglich. Prinzipiell unterscheidet man vier Arten von Stressoren: körperliche (z.B. Krankheitserreger), physikalische (z.B. Lärm), soziale (z.B. zwischenmenschliche Konflikte) und Leistungsstressoren (z.B. Überforderung oder Zeitdruck auf der Arbeit). Zusätzlich werden in der Psychologie zwischen endogenen (interpersonell) und exogene (andere Individuen und Umwelt) Stressoren.
Ein großer Stressor sind Differenzen mit dem Vorgesetzten. Die Zielkonflikte bei den unterschiedlichen Parteien können negativ auf den Pflegenden auswirken. Häufig treten diverse Machtkonflikte in Hierarchien auf, besonders im Krankenhaus. Differenzen in der Arbeit zwischen Krankenpflegern und Ärzten treten leider häufiger auf. Der tägliche Kontakt mit dem Tod ist für viele Pflegende ebenfalls ein gewaltiger Faktor für Stress in der Pflege. Die Behandlung eines Patienten kann sich über einen längeren Zeitraum strecken, bei welcher eine persönliche Bindung nicht ausgeschlossen ist. Der Tod eines Patienten ist in Pflegeberufen leider auch ein ständiger Begleiter, welcher für einige Pflegende eine hohe Belastung darstellen kann.
Weitere Stressoren können die Angehörigen der Pflegenden sein. Angehörige versuchen gerne in der Situation zu helfen, stehen allerdings häufig im Weg. Für das Pflegepersonal stellt es leider eine zusätzliche Belastung dar. Der Umgang mit Angehörigen gehört zum Alltag und muss gelernt sein. Meist helfen bereits klare und konkrete Ansagen um stressigen Situationen mit pflegenden Angehörigen zu vermeiden.
Maßnahmen, um Stress zu minimieren
Ganz wichtig ist ein unterstützendes Umfeld, um den Stress in der Pflege so gering wie möglich zu halten. Unterstützen die Personen im Umfeld der Pflegekräfte diese Person, ist das Auftreten von stressigen Situationen und internen Konflikten geringer. Helfen können klärende Gespräche mit den Vorgesetzten. Regelmäßige Sitzungen mit dem Personal und Konfliktgespräche sind meist die Lösung von Missverständnissen.
Wichtig sind natürlich auch individuelle Entspannungsmaßnahmen gegen Stress in der Pflege, um genau diesen zu minimieren. Dies können wie folgt aussehen: autogenes Training, Spaziergang in der Natur, seinem Hobby nachgehen, Zeit mit den Liebsten verbringen,… Für Körper und Geist sind Maßnahmen zur Entspannung äußerst wichtig, um nicht unter einem Burnout leiden zu müssen. Auch in diesem Zusammenhang gilt: Prävention ist einfacher als Nachsorge!