Pflegekräfte Gehalt 2025: So viel verdienen Pflegefachkräfte wirklich

Pflegekräfte spielen eine zentrale Rolle in unserer Gesellschaft. Sie kümmern sich tagtäglich um das Wohl und die Gesundheit von Menschen, oft unter schwierigen Bedingungen. Trotz dieser wichtigen Aufgabe stehen die Gehälter von Pflegekräften immer wieder in der Kritik.

Das Jahr 2025 bringt neue Herausforderungen und Chancen für den Pflegeberuf mit sich. Der Fachkräftemangel ist spürbarer denn je, und die Politik arbeitet daran, bessere Arbeitsbedingungen und höhere Gehälter für Pflegekräfte zu schaffen. Doch wie sehen diese Veränderungen tatsächlich aus? Wer verdient wie viel, und welche Faktoren beeinflussen das Gehalt?

In diesem Artikel werfen wir einen genauen Blick auf die Gehälter von Pflegefachkräften im Jahr 2025. Unser Ziel ist es, dir eine klare und verständliche Übersicht zu bieten – basierend auf aktuellen Zahlen und Entwicklungen. Ob du selbst in der Pflege arbeitest, darüber nachdenkst, in diesen Beruf einzusteigen, oder dich einfach nur für das Thema interessierst: Hier findest du die Antworten, die du suchst.

Tauchen wir ein in die Welt der Pflegekräfte und schauen uns an, wie fair die Bezahlung wirklich ist und was sich 2025 ändern könnte.

Durchschnittsgehalt von Pflegekräften 2025

Die Gehälter von Pflegekräften sind ein zentrales Thema in der Diskussion um faire Arbeitsbedingungen im Gesundheitswesen. Im Jahr 2025 wird weiterhin daran gearbeitet, die Löhne zu verbessern und Pflegekräfte angemessen für ihre Arbeit zu entlohnen. Doch wie sehen die Zahlen konkret aus?

Statistische Daten: Durchschnittsgehalt 2025

  • Durchschnittsgehalt in Deutschland: Eine examinierte Pflegefachkraft verdient im Jahr 2025 im Schnitt 3.000 bis 3.800 Euro brutto pro Monat, abhängig von Berufserfahrung, Arbeitgeber und Region. Dies entspricht einem Jahresgehalt von ca. 36.000 bis 45.600 Euro brutto.
  • Entwicklung im Vergleich zu 2024: Im Vergleich zum Vorjahr konnten Pflegekräfte in vielen Bereichen eine Gehaltserhöhung von 3–5 % verzeichnen, bedingt durch Tarifabschlüsse und staatliche Initiativen. Beispielsweise stiegen die tariflichen Gehälter im öffentlichen Dienst durch die Anpassung des TVöD-P (Pflegetarifvertrag).

Einflussfaktoren auf das Gehalt

Das Gehalt von Pflegekräften wird durch verschiedene Faktoren beeinflusst. Diese bestimmen maßgeblich, wie viel Pflegekräfte in unterschiedlichen Arbeitsumfeldern verdienen können.

  1. Berufserfahrung:
    • Berufseinsteiger (1–3 Jahre Erfahrung): Gehalt zwischen 2.800 und 3.200 Euro brutto pro Monat.
    • Pflegekräfte mit 5–10 Jahren Berufserfahrung: Gehalt steigt oft auf 3.500 bis 4.000 Euro brutto pro Monat.
    • Langjährige Experten (15+ Jahre): Sie können in leitenden Positionen oder Spezialgebieten Gehälter von 4.500 Euro brutto und mehr erzielen.
  2. Regionale Unterschiede:
    • Westdeutschland vs. Ostdeutschland: Pflegekräfte in Westdeutschland verdienen häufig 10–20 % mehr als ihre Kollegen in Ostdeutschland.
      • Beispiel: In Bayern und Baden-Württemberg können Fachkräfte bis zu 4.500 Euro brutto verdienen, während in Sachsen oder Thüringen oft nur 3.200 Euro brutto erreicht werden.
    • Städtische vs. ländliche Gebiete: In städtischen Gebieten wie Berlin, München oder Hamburg ist das Gehalt höher, um die höheren Lebenshaltungskosten auszugleichen.
  3. Arbeitgebertyp:
    • Öffentlicher Dienst (z. B. Krankenhäuser in kommunaler Trägerschaft): Pflegekräfte, die nach dem Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst (TVöD-P) bezahlt werden, profitieren von festen Gehaltstabellen und Zulagen.
      • Beispiel: Pflegefachkräfte im TVöD verdienen oft zwischen 3.200 und 4.000 Euro brutto pro Monat.
    • Private Einrichtungen: Hier variieren die Gehälter stärker, da nicht immer Tarifverträge gelten. Pflegekräfte verdienen oft etwas weniger, z. B. 2.800 bis 3.500 Euro brutto.
    • Freigemeinnützige Träger (z. B. Kirchen): Pflegekräfte in Einrichtungen der Caritas oder Diakonie werden nach ähnlichen Tarifen wie im öffentlichen Dienst bezahlt, teilweise aber mit geringfügigen Abweichungen.

Weitere Faktoren, die das Gehalt beeinflussen

  • Schichtdienst:
    Pflegekräfte, die regelmäßig Nacht-, Wochenend- oder Feiertagsschichten übernehmen, können durch Zuschläge bis zu 300–500 Euro brutto zusätzlich verdienen.
  • Spezialisierungen:
    Fachkräfte in der Intensivpflege, Anästhesie oder OP-Pflege verdienen oft deutlich mehr. Hier sind Gehälter von 4.000 bis 4.800 Euro brutto möglich.
  • Weiterbildungen und Zusatzqualifikationen:
    Zusätzliche Qualifikationen, wie z. B. eine Weiterbildung zur Pflegedienstleitung, ermöglichen einen weiteren Gehaltsanstieg.

Unterschiede nach Spezialisierung und Qualifikation

Das Gehalt von Pflegekräften variiert stark je nach Spezialisierung und Qualifikation. Unterschiedliche Pflegeberufe haben nicht nur unterschiedliche Anforderungen, sondern auch variierende Gehaltsmöglichkeiten. Hier sind die wichtigsten Unterschiede im Detail:

Unterschiede je nach Berufsfeld

  1. Altenpfleger/in:
    • Aufgaben: Betreuung und Pflege älterer Menschen, Unterstützung bei der Alltagsbewältigung, medizinische Versorgung.
    • Durchschnittsgehalt:
      • Einstiegsgehalt: 2.500–2.800 Euro brutto pro Monat.
      • Mit Berufserfahrung: Bis zu 3.200 Euro brutto pro Monat.
    • Besonderheiten: In der Altenpflege sind die Gehälter oft niedriger als in der Krankenpflege, insbesondere in privat geführten Pflegeheimen.
  2. Gesundheits- und Krankenpfleger/in:
    • Aufgaben: Pflege von Patienten in Krankenhäusern oder ambulanten Einrichtungen, Durchführung medizinischer Maßnahmen (z. B. Verbandswechsel, Medikamentengabe).
    • Durchschnittsgehalt:
      • Einstiegsgehalt: 2.800–3.200 Euro brutto pro Monat.
      • Mit Berufserfahrung: Bis zu 3.800 Euro brutto pro Monat.
    • Besonderheiten: Schichtdienst und der Einsatz in Fachabteilungen wie der Chirurgie oder Inneren Medizin können das Gehalt beeinflussen.
  3. Fachgesundheits- und Krankenpfleger/in (z. B. Anästhesie oder Intensivpflege):
    • Aufgaben: Betreuung schwerkranker Patienten auf Intensivstationen oder bei Narkosen, Überwachung lebenswichtiger Funktionen.
    • Durchschnittsgehalt:
      • Einstiegsgehalt: 3.200–3.800 Euro brutto pro Monat.
      • Mit Spezialisierung und Erfahrung: Bis zu 4.800 Euro brutto pro Monat.
    • Besonderheiten: Die Arbeit in diesen Bereichen ist hochspezialisiert und anspruchsvoll, was sich positiv auf das Gehalt auswirkt. Weiterbildungen sind oft Voraussetzung.
  4. Pflegedienstleitung und Managementpositionen:
    • Aufgaben: Organisation und Leitung eines Pflegedienstes, Personalmanagement, Qualitätskontrolle.
    • Durchschnittsgehalt:
      • Einstiegsgehalt: 3.500–4.000 Euro brutto pro Monat.
      • Mit Erfahrung: Bis zu 6.000 Euro brutto pro Monat.
    • Besonderheiten: Führungskräfte in der Pflege tragen viel Verantwortung und benötigen oft zusätzliche Weiterbildungen oder ein Studium.

Ausbildung vs. Studium

  1. Verdienstmöglichkeiten mit einer Fachausbildung:
    • Die klassische Ausbildung zur Pflegefachkraft (Gesundheits- und Krankenpfleger/in oder Altenpfleger/in) ist die Basis für viele Berufe im Pflegebereich.
    • Gehalt nach der Ausbildung:
      • Ausbildungsvergütung: 1.200–1.400 Euro brutto pro Monat (im dritten Ausbildungsjahr).
      • Einstiegsgehalt nach der Ausbildung: 2.500–3.000 Euro brutto pro Monat.
  2. Vorteile eines Pflegestudiums:
    • Ein Studium, z. B. in Pflegewissenschaften, Pflegepädagogik oder Pflegemanagement, eröffnet zusätzliche Karrierewege.
    • Verdienstmöglichkeiten mit Studium:
      • Bachelor-Absolventen (Pflegemanagement, Pflegepädagogik): 3.500–4.500 Euro brutto pro Monat.
      • Master-Absolventen in Leitungsfunktionen: Bis zu 6.500 Euro brutto pro Monat.
    • Karrierechancen: Akademische Abschlüsse qualifizieren für Führungspositionen, Lehrtätigkeiten oder Tätigkeiten in der Pflegeforschung.

Weitere Spezialisierungen und deren Einfluss auf das Gehalt

  1. Intensivpflege und Anästhesiepflege:
    • Gehalt: 3.500–5.000 Euro brutto pro Monat.
    • Besondere Zulagen für Intensivstationen oder Notfalleinsätze.
  2. OP-Pflege (Operationsdienst):
    • Gehalt: 3.300–4.500 Euro brutto pro Monat.
    • Anforderungen: Zusatzausbildungen und Erfahrung in der OP-Assistenz.
  3. Ambulante Pflege vs. stationäre Pflege:
    • In der ambulanten Pflege (z. B. Pflegedienste) sind Gehälter oft etwas niedriger als in der stationären Pflege, da diese stärker budgetiert ist.
  4. Kinderkrankenpflege:
    • Gehalt: 2.800–3.800 Euro brutto pro Monat.
    • Besonders emotional anspruchsvoll, aber häufig tarifgebunden.

Tarifverträge und ihre Auswirkungen auf das Pflegekräfte-Gehalt

Tarifverträge spielen eine zentrale Rolle bei der Gehaltsgestaltung von Pflegekräften in Deutschland. Sie sorgen nicht nur für transparente und faire Löhne, sondern bieten auch zusätzliche Vorteile wie Zulagen, Urlaubstage und weitere soziale Leistungen. Doch es gibt erhebliche Unterschiede zwischen tarifgebundenen und nicht tarifgebundenen Einrichtungen. Im Jahr 2025 haben neue Tarifabschlüsse das Potenzial, die Gehälter in der Pflegebranche weiter zu beeinflussen.

Vorstellung der wichtigsten Tarifverträge

  1. TVöD (Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst):
    • Geltungsbereich:
      • Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen in kommunaler Trägerschaft.
    • Gehaltsspannen:
      • Pflegekräfte im TVöD-P (Pflegetarifvertrag) verdienen zwischen 2.800 und 4.000 Euro brutto pro Monat, abhängig von der Eingruppierung und Berufserfahrung.
    • Besondere Regelungen:
      • Attraktive Zuschläge für Nacht-, Wochenend- und Feiertagsarbeit.
      • Automatische Gehaltserhöhungen mit steigender Berufserfahrung (Stufensystem).
  2. AVR (Arbeitsvertragsrichtlinien der Caritas und Diakonie):
    • Geltungsbereich:
      • Einrichtungen in freigemeinnütziger Trägerschaft, wie die Caritas und Diakonie.
    • Gehaltsspannen:
      • Vergleichbar mit dem TVöD, jedoch mit regionalen Abweichungen.
    • Zusatzleistungen:
      • Häufig bessere Altersvorsorge und zusätzliche Sozialleistungen.
  3. Haustarifverträge:
    • Geltungsbereich:
      • Private Träger, die individuelle Tarifverträge mit ihren Mitarbeitenden oder Gewerkschaften abschließen.
    • Gehaltsspannen:
      • Oftmals niedriger als beim TVöD, können jedoch durch Flexibilität oder Zusatzleistungen ausgeglichen werden.

Unterschied zwischen tarifgebundenen und nicht tarifgebundenen Einrichtungen

  1. Tarifgebundene Einrichtungen:
    • Pflegekräfte in tarifgebundenen Einrichtungen profitieren von:
      • Planbarer Gehaltsentwicklung: Klare Stufensysteme, die mit steigender Berufserfahrung höhere Gehälter garantieren.
      • Sicherheiten: Faire Arbeitsbedingungen und einheitliche Regelungen.
      • Zulagen: Einheitliche Zuschläge für Schicht-, Nacht- und Feiertagsarbeit.
    • Beispiel: Eine Pflegefachkraft in einer kommunalen Einrichtung verdient durch den TVöD häufig bis zu 20 % mehr als in nicht tarifgebundenen Häusern.
  2. Nicht tarifgebundene Einrichtungen:
    • Oftmals geringere Gehälter, da kein verbindlicher Tarifvertrag besteht.
    • Gehaltsschwankungen je nach Verhandlungsgeschick oder Budget der Einrichtung.
    • Weniger transparente Regelungen für Zuschläge und Sozialleistungen.

Wie wirken sich neue Tarifabschlüsse 2025 aus?

  1. Erhöhungen durch Inflationsausgleich:
    • Angesichts der steigenden Lebenshaltungskosten haben die Gewerkschaften für 2025 eine Erhöhung von 5–7 % für tarifgebundene Pflegekräfte gefordert.
    • Diese Anpassungen sollen sicherstellen, dass Pflegekräfte auch künftig finanziell abgesichert sind.
  2. Fokus auf attraktive Bedingungen:
    • Viele Tarifverträge, insbesondere im TVöD, legen zunehmend Wert auf:
      • Flexible Arbeitszeitmodelle: Um die Belastung durch Schichtdienste zu reduzieren.
      • Zusätzliche Urlaubstage: Besonders für langjährige Mitarbeitende.
  3. Mehr Anreize für Neueinsteiger:
    • Tarifabschlüsse sehen oft höhere Einstiegsgehälter vor, um den Beruf für junge Menschen attraktiver zu machen. So könnte das Einstiegsgehalt für Pflegefachkräfte im öffentlichen Dienst 2025 auf 3.000 Euro brutto steigen.
  4. Privatwirtschaftlicher Druck:
    • Auch private Einrichtungen passen sich häufig an die Tarifverträge an, um wettbewerbsfähig zu bleiben und Fachkräfte zu halten. Dies führt zu einer schrittweisen Verbesserung der Gehälter in nicht tarifgebundenen Häusern.

Zusatzverdienstmöglichkeiten für Pflegekräfte

Das Grundgehalt von Pflegekräften kann durch verschiedene Zusatzverdienstmöglichkeiten deutlich aufgestockt werden. Besonders Schichtzulagen, Weiterbildungen und flexible Arbeitsmodelle spielen dabei eine wichtige Rolle. Pflegekräfte, die sich spezialisieren oder in speziellen Arbeitsbereichen tätig sind, können ihr Einkommen erheblich steigern.

Zulagen und Zuschläge

  1. Schichtzulagen (Nacht-, Sonn- und Feiertagsarbeit):
    • Nachtarbeit: Pflegekräfte, die nachts arbeiten, erhalten häufig einen Zuschlag von 15–25 % des Stundenlohns.
    • Sonn- und Feiertage: Zuschläge für Sonn- oder Feiertagsdienste liegen meist bei 50 % des Stundenlohns oder mehr.
    • Beispiel: Eine Pflegekraft, die regelmäßig am Wochenende und an Feiertagen arbeitet, kann monatlich bis zu 300–500 Euro brutto zusätzlich verdienen.
    • Wichtig: In tarifgebundenen Einrichtungen wie im TVöD sind diese Zuschläge verbindlich geregelt, während sie in privaten Einrichtungen variieren können.
  2. Bereitschaftsdienste:
    • Pflegekräfte, die im Bereitschaftsdienst arbeiten (z. B. Intensiv- oder OP-Pflege), erhalten oft eine zusätzliche Vergütung für die Zeit, in der sie verfügbar, aber nicht aktiv im Einsatz sind.
    • Vergütung: Bereitschaftsstunden werden häufig mit 25–50 % des regulären Stundenlohns vergütet.
    • Zusätzliches Einkommen: Regelmäßige Bereitschaftsdienste können monatlich 200–400 Euro brutto ausmachen.
  3. Überstundenvergütung:
    • Pflegekräfte, die regelmäßig Überstunden leisten, erhalten entweder:
      • Zuschläge (z. B. 25 % des Stundenlohns) oder
      • Freizeitausgleich.
    • Überstunden sind insbesondere in Einrichtungen mit Personalengpässen eine Möglichkeit, das Gehalt aufzubessern.

Weiterbildungen

  1. Höhere Gehälter durch Spezialisierungen:
    • Intensivpflege: Spezialisierungen in der Intensivpflege, Anästhesie oder Notfallmedizin ermöglichen Gehälter von bis zu 4.800 Euro brutto pro Monat.
    • OP-Pflege: Pflegekräfte im Operationsdienst verdienen durch ihre Spezialisierung ebenfalls deutlich mehr (bis zu 4.500 Euro brutto).
    • Palliative Care: Fachkräfte in der Palliativpflege, die sich um schwerstkranke Patienten kümmern, können ebenfalls höhere Gehälter erwarten.
  2. Pflegedienstleitung und Management:
    • Pflegekräfte, die sich zur Pflegedienstleitung oder Heimleitung weiterbilden, können in leitenden Positionen Gehälter von 4.500–6.000 Euro brutto erreichen.
  3. Kostenübernahme durch Arbeitgeber:
    • Viele Arbeitgeber übernehmen die Kosten für Weiterbildungen oder gewähren finanzielle Unterstützung, wodurch Pflegekräfte die Qualifikationen kostenneutral erwerben können.

Wechsel in die Zeitarbeit oder private Einrichtungen

  1. Zeitarbeit:
    • Pflegekräfte in der Zeitarbeit können durch höhere Stundensätze und Zulagen ein deutlich höheres Einkommen erzielen.
    • Vorteile:
      • Durchschnittliche Stundenlöhne von 20–30 Euro brutto, je nach Spezialisierung.
      • Flexible Arbeitszeiten und Einsatzorte.
    • Einkommen: Pflegekräfte in der Zeitarbeit verdienen oft bis zu 4.400 Euro brutto pro Monat.
  2. Private Einrichtungen:
    • Wechsel in private Einrichtungen, die außerhalb von Tarifverträgen agieren, kann für Pflegekräfte lukrativ sein, wenn diese höhere Gehälter oder Boni anbieten.
    • Beispiele:
      • Private Pflegeheime bieten oft Einmalzahlungen für neue Mitarbeiter (z. B. Willkommensboni von 1.000–2.500 Euro).
      • Boni für langfristige Mitarbeiterbindung.

Zusätzliche Möglichkeiten zur Gehaltssteigerung

  1. Freiberuflichkeit:
    • Pflegekräfte, die freiberuflich arbeiten, können sich ihre Arbeitszeiten und Stundensätze oft selbst festlegen.
    • Vergütung: Stundenlöhne von 35–50 Euro brutto sind möglich, besonders in der Intensivpflege oder OP-Pflege.
    • Nachteil: Keine feste Anstellung oder tarifliche Absicherung.
  2. Prämien und Boni:
    • Viele Arbeitgeber bieten Leistungsboni oder Mitarbeiterempfehlungsprogramme, bei denen Pflegekräfte für gute Leistungen oder das Werben neuer Kollegen finanziell belohnt werden.
    • Beträge: Boni können zwischen 500 und 3.000 Euro liegen.
  3. Zuschüsse und steuerfreie Extras:
    • Arbeitgeber können steuerfreie Leistungen anbieten, wie z. B.:
      • Fahrtkostenzuschüsse.
      • Kinderbetreuungszuschüsse.
      • Essenszuschüsse.

Zukunftsausblick: Wie entwickelt sich das Pflegekräfte-Gehalt weiter?

Die Entwicklung der Gehälter von Pflegekräften in den kommenden Jahren ist ein zentrales Thema in der Gesundheitsbranche. Der zunehmende Fachkräftemangel, neue Technologien und politische Reformen werden das Gehaltsgefüge nachhaltig beeinflussen. Während einige Entwicklungen Chancen für eine bessere Vergütung bieten, gibt es auch Herausforderungen, die die langfristige Umsetzung erschweren könnten.

Mögliche politische Maßnahmen und Reformen, die Gehälter beeinflussen könnten

  1. Erhöhung der Tariflöhne durch politische Vorgaben:
    • Die Politik arbeitet daran, Tarifverträge für Pflegekräfte flächendeckend durchzusetzen, insbesondere in der Altenpflege.
    • Pflegebonus 2.0: Ein weiteres Programm zur finanziellen Anerkennung könnte Pflegekräfte motivieren und die Gehälter anheben.
  2. Einheitliche Mindestlöhne in der Pflege:
    • Der gesetzliche Mindestlohn für Pflegekräfte wird weiterhin regelmäßig angepasst. Dies schafft eine Grundlage für höhere Einstiegsgehälter, insbesondere in privaten Einrichtungen.
    • Erwartung für 2025: Ein Mindestlohn von 15–18 Euro pro Stunde für examinierte Pflegekräfte.
  3. Stärkere staatliche Förderung:
    • Förderprogramme könnten Arbeitgeber entlasten, was es ihnen ermöglicht, bessere Gehälter und zusätzliche Leistungen anzubieten.
    • Beispiele: Finanzierung von Weiterbildungskosten oder Zuschüssen für Gehälter in strukturschwachen Regionen.
  4. Anreizprogramme für ländliche Gebiete:
    • Um den Fachkräftemangel auf dem Land zu bekämpfen, könnten Pflegekräfte zusätzliche finanzielle Anreize erhalten, wenn sie in unterversorgten Regionen arbeiten.
  5. Pflegereformen für bessere Arbeitsbedingungen:
    • Verbesserte Arbeitszeiten, Entlastung durch mehr Personal und flexible Modelle könnten indirekt höhere Gehälter ermöglichen.

Die Rolle der Digitalisierung und Automatisierung in der Pflege

  1. Entlastung durch Technologien:
    • Digitale Dokumentation: Automatisierte Systeme zur Erfassung von Patientendaten könnten Pflegekräfte von Verwaltungsaufgaben entlasten, sodass mehr Zeit für die eigentliche Pflege bleibt.
    • Assistenzsysteme: Roboter und KI-gestützte Technologien könnten Pflegekräfte bei körperlich belastenden Tätigkeiten unterstützen.
  2. Neue Anforderungen durch Technologie:
    • Mit der Einführung neuer Technologien entstehen auch neue Qualifikationsanforderungen. Pflegekräfte, die sich in digitalen Systemen weiterbilden, könnten Gehaltserhöhungen erwarten.
    • Beispiel: Pflegekräfte mit Kenntnissen in Telemedizin oder robotergestützter Pflege könnten bis zu 10–15 % mehr verdienen.
  3. Verlagerung von Aufgaben:
    • Automatisierung könnte einfache Pflegetätigkeiten übernehmen, sodass qualifizierte Pflegekräfte stärker in komplexere und höher vergütete Tätigkeiten eingebunden werden.
  4. Risiken der Automatisierung:
    • Es besteht die Gefahr, dass Arbeitgeber versuchen, Gehälter zu drücken, indem sie auf Automatisierung setzen, anstatt Personal einzustellen. Hier ist eine klare Regulierung erforderlich, um den Schutz der Pflegekräfte zu gewährleisten.

Fachkräftemangel als Druckmittel für bessere Gehälter

  1. Zunehmender Fachkräftemangel:
    • Prognosen zufolge fehlen in Deutschland bis 2030 etwa 500.000 Pflegekräfte. Dieser Mangel setzt Arbeitgeber unter Druck, attraktive Gehälter und Arbeitsbedingungen anzubieten.
  2. Bessere Gehälter als Wettbewerbsfaktor:
    • Private und öffentliche Träger konkurrieren um qualifizierte Pflegekräfte. Höhere Gehälter, Boni und Zusatzleistungen werden zu wichtigen Instrumenten, um Fachkräfte zu gewinnen und zu halten.
  3. Internationaler Wettbewerb:
    • Pflegekräfte wandern oft in Länder mit besseren Gehältern aus (z. B. Schweiz, Skandinavien). Um Abwanderungen zu verhindern, müssen deutsche Arbeitgeber wettbewerbsfähige Gehälter anbieten.
  4. Flexiblere Arbeitsmodelle:
    • Arbeitgeber setzen zunehmend auf Modelle wie Teilzeit mit vollen Gehaltsanteilen oder langfristige Überstundenvergütung, um den Beruf attraktiver zu machen.
  5. Neue Wege der Personalbeschaffung:
    • Die Rekrutierung internationaler Pflegekräfte nimmt zu. Um auch diese Fachkräfte langfristig zu binden, müssen attraktive Gehälter und Integration gewährleistet werden.

Zukunftstrends in der Gehaltsentwicklung

  1. Individuelle Gehaltsmodelle:
    • Pflegekräfte könnten in Zukunft stärker von leistungs- und qualifikationsbasierten Gehaltsmodellen profitieren.
    • Beispiel: Zusätzliche Gehaltssteigerungen für Spezialisierungen oder den Verbleib in der Einrichtung über mehrere Jahre.
  2. Steuerfreie Gehaltsbestandteile:
    • Arbeitgeber setzen zunehmend auf steuerfreie Zusatzleistungen, wie Fahrtkostenzuschüsse, Essensgeld oder Weiterbildungsgutscheine.
  3. Gehalt als Motivator für Berufswechsel:
    • Höhere Gehälter könnten Quereinsteiger aus anderen Branchen in die Pflege locken.
  4. Gesellschaftliche Anerkennung:
    • Steigende gesellschaftliche Wertschätzung der Pflegeberufe könnte zu weiteren politischen Maßnahmen führen, die Gehälter und Arbeitsbedingungen verbessern.

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