Der Ruf der Zeitarbeit

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Der Ruf der Zeitarbeit ist berüchtigt und kaum eine Branche hat ein schlechteres Image als die Zeitarbeit. “Verbrecher”, “Ausbeutung” und “Gauner” sind Begriffe, die gerne im Zusammenhang mit der Arbeitnehmerüberlassung verwendet werden. Aber warum ist der Ruf der Zeitarbeit so schlecht? Und noch viel wichtiger: Ist dieser Ruf überhaupt gerechtfertigt? Wir wissen, dass unsere Meinung über Zeitarbeit als Unternehmen in der Branche nicht vollständig objektive sein kann. Dennoch haben wir uns bemüht, möglichste alle Facetten der Zeitarbeitsfirmen so sachlich wie möglich zu schildern.


ruf der zeitarbeit

Zeitarbeit gibt es in vielen Bereichen. Egal ob kaufmännische, handwerkliche oder pflegerische Tätigkeiten, Sie werden immer Arbeitnehmerüberlassungsangebote in alle Berufszweigen finden. Am meisten vertreten ist sie allerdings in der verarbeiteten Industrie. Durch saisonale Engpässe und Krankheitsvertretungen findet die Zeitarbeit in dieser Branche große Zustimmung von Seiten der Arbeitgeber. Diese können für einen kurzen Zeitraum Personal bestellen und kurzfristig wieder abmelden. Für saisonale und plötzlich auftretende Engpässe also wie geschaffen. In der Pflege bietet es sich aufgrund der hohen Krankheitsausfällen und Fluktuation ebenfalls an.

Warum entscheiden sich Pflegekräfte für die Zeitarbeit?

Viele Pflegekräfte entscheiden sich für die Arbeitnehmerüberlassung, trotz des schlechten Rufs. Wie lässt sich das also erklären? Ganz einfach erklärt: Die Bedingungen sind besser. Sei es der Stundenlohn, die Arbeitszeiten oder die Zuschläge – die Zeitarbeit in der Pflege hat viele Vorteile, die für sich sprechen. Zusätzlich zahlen seriöse Unternehmen nach Tarif, wobei die Tariflöhne prinzipiell weit über dem bundesweiten Mindestlohn sind. Diese Tariflöhne sind klar kategorisiert und nachvollziehbar, dabei handelt es sich allerdings nur um Mindestlöhne. Die meisten Zeitarbeitsfirmen zahlen weit über diesen Mindestangaben.

Die weiteren Bedingungen stehen in keinem Nachteil zu einer Festanstellung. Auch in der Zeitarbeit gibt es die Entgeltfortzahlung im Krankheitsfall und tarifliche Urlaubstage. Nach neun Monaten bei einem Kundenunternehmen steht dem Arbeitnehmer das Recht zu mindestens genau so viel wie die Stammbelegschaft zu verdienen. Dieser Vorgang ist unter dem Begriff “Equal Pay” bekannt. Der Kündigungsschutz ist ebenfalls wie bei Festangestellten vertraglich geregelt. Auch hier gilt, dass Zeitarbeiter nicht schlechter behandelt werden.

Zusammengefasst haben Arbeitnehmer in der Überlassung viele Vorteile, die Festangestellte im Vergleich nicht haben. Aber vom Arbeitnehmer wird in diesem Fall auch eine gewisse Flexibilität verlangt. Durch kurzfristige Umstrukturierungen oder Abmeldungen kann es sein, dass eine Pflegekraft regelmäßig den Arbeitsort wechselt. Das wird von vielen zusätzlich noch als Vorteil gesehen, da diese Dynamik nicht langweilig wird. Zudem bekommen Pflegekräfte mit Reisebereitschaft weitere Vorteile, die bundesweite Einsätze attraktiv machen. Diese können zusätzliche Zahlungen in Form von Boni und höhere Stundenlöhne sein.

Trotz alledem gilt: Schwarze Schafe wird es in der Zeitarbeit immer geben, aber das lässt sich auf andere Branchen ebenfalls übertragen. Machen Sie sich also über Ihren potenziellen Arbeitgeber schlau und achten Sie auf Ihr Bauchgefühl. Häufig lassen sich so die besten Entscheidungen treffen.

 

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