Arbeitszufriedenheit in der Pflege

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Arbeitszufriedenheit in der Pflege – ein schwieriges und andauerndes Thema. Viele Umstände und Rahmenbedingungen sorgen nicht für eine Basis an möglicher Arbeitszufriedenheit. Der Fachkräftemangel und die Tätigkeiten in der Pflege sind nur zwei Aspekte und Ursachen von mangelnder Zufriedenheit und zunehmendem Stress als Pflegefachkraft.


Was macht Pflegekräfte unzufrieden?

Arbeitszufriedenheit PflegeIn erster Linie sind hier natürlich die Arbeitsbedingungen zu nennen. Bei einem Fachkräftemangel in der Pflege und ansteigender (vgl. Studie von “Pflege Thermometer”, 2018), teilweise außerordentlicher Belastung (z. B. die Corona-Pandemie) fällt das Ergebnis dieser Rechnung leider sehr schlecht aus. Eine Pflegekraft, die für zahlreiche Patienten alleine zuständig ist, kann keine zufriedene Arbeitskraft sein. Diese Situation kann zusätzlich noch zu unzufriedenen Patienten führen, die sich nicht ausreichend und gut behandelt fühlen – eine Arbeitsatmosphäre, die für beide Parteien nicht vorteilhaft ist. Die Relation von Patient und Pflegekraft ist somit ein großer Unruhestifter. Hinzu kommen noch geleistete Überstunden, die an der Tagesordnung stehen und Schichtarbeit ohne genügend Erholungszeit und Pausen.

Ein großer Teil ist zudem die nicht leistungsgerechte Vergütung. Die Tariflöhne in öffentlichen Bereich werden von Zeit zu Zeit erhöht und angepasst, dennoch arbeiten viele Kräfte in der Pflege noch für einen Niedriglohn in Einrichtungen und Kliniken. In der Zeitarbeit und den dazugehörigen Tarifen sieht es ähnlich wie im öffentlichen Dienst aus: Auch hier werden die Löhne regelmäßig erhöht. Aktuell (November 2020) muss eine examiniert Pflegefachkraft laut iGZ mindestens 13,13€ in der niedrigsten Stufe verdienen. Dieser Mindestlohn wird meist durch übertarifliche Zuschläge von dem Arbeitgeber aufgestockt.

Kann Zufriedenheit in der Pflege überhaupt erreicht werden?

Für zufriedene Mitarbeiter in der Pflege benötigt es erstmal grundlegende Rahmenbedingungen. Der Fachkräftemangel müsste in erster Linie behoben werden. Das kann nur geschehen, wenn die Tätigkeit attraktiver gemacht wird. Hier kommen dann Aspekte wie eine leistungsgerecht Vergütung und eine gut durchdachter Arbeitsplan ins Spiel. Ein guter Arbeitsplan, der in Schichten aufgeteilt ist und Arbeitszufriedenheit in der Pflege können nur funktionieren, wenn die Pflegekräfte genügend Zeit zum Entspannen und Ausruhen haben. Die Folgen von Schichtarbeit und Stress können Sie in unseren jeweiligen Beiträgen erfahren.

 

 

Quellen:

https://www.dip.de/fileadmin/data/pdf/projekte/Pflege_Thermometer_2018.pdf
https://www.caritas.de/neue-caritas/heftarchiv/jahrgang2015/artikel/die-arbeitszufriedenheit-in-der-pflege-faellt-nicht-vom-himm
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